Mittelstand, Expertise, Nachhaltigkeit und die Nähe zur Realwirtschaft bilden das Leasing-Fundament
Ob Elektroauto, E-Bike oder E-Roller, Technikerwagen oder Reisebus, Müllwagen, Gabelstapler, Traktor, Biogasanlage, Kopierer und Computeranlagen, Bau-, Druck- oder Werkzeugmaschinen, Zahnarztstuhl oder Röntgenapparate, Autowaschstraßen, Fitnessgeräte, die Photovoltaikanlage auf der Produktionshalle oder dem Bürogebäude – täglich sind ungezählte Leasing-Güter im Einsatz. Es gibt kaum etwas, das Unternehmen nicht leasen können oder nicht leasen.
Dennoch denken die meisten beim Leasing zuerst an Autos, und tatsächlich sind Fahrzeuge die Leasing-Klassiker. Doch dank innovativer Produktentwicklungen gibt es inzwischen kaum ein Wirtschaftsgut, das sich nicht per Leasing anschaffen lässt. Neben den bekannten Ausrüstungsgütern und Immobilien sind Leasing-Lösungen auch für immaterielle Güter wie Software, Marken und Patente verfügbar. Leasing ist nicht mehr aus dem Wirtschaftsalltag wegzudenken – aber längst mehr als eine reine Finanzierungsalternative. Von den Leasing-Unternehmen ergänzend angebotene Dienstleistungen wie Reparaturen, Schadensmanagement, Inspektion oder Wartung erleichtern die Nutzung der geleasten Fahrzeuge, Maschinen oder IT-Systeme über den kompletten Lebenszyklus und verschaffen den Kunden Freiräume für ihr Kerngeschäft. Es überrascht daher nicht, dass in Deutschland aktuell Wirtschaftsgüter im Wert von etwa 180 Milliarden Euro verleast sind. Allein 2022 realisierte die Branche Investitionen in Höhe von 70 Milliarden Euro für ihre Kunden.
Expertise, Mittelstand, Nachhaltigkeit und die Nähe zur Realwirtschaft bilden die DNA der Leasing-Wirtschaft. Damit ist die Branche qualifiziert, den Transformationsprozess der Wirtschaft in Deutschland zu begleiten und zu beschleunigen. Sie ist starker Partner für eine nachhaltige, digitale und innovative Zukunft.
Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des BDL
Die Leasing-Wirtschaft ist Partner für eine nachhaltige, digitale und innovative Zukunft
Das Branchenporträt zeigt, was die DNA der Leasing-Wirtschaft ausmacht und sie qualifiziert, den Transformationsprozess der Wirtschaft in Deutschland zu begleiten und zu beschleunigen.
Spezialist der Güter und Märkte
Was sind die Erfolgsfaktoren der Branche, die sich vor über 60 Jahren in Deutschland etablierte und einen außergewöhnlichen Siegeszug vollzogen hat? Es sind Expertise, Mittelstand, Nachhaltigkeit und die Nähe zur Realwirtschaft, die die DNA der Leasing-Wirtschaft bilden. Leasing ist das Geschäft mit Investitionen. Als professionelle Investoren verfügen die Leasing-Gesellschaften über eine spezifische Branchen- und Marktkenntnis. Die enge Rückkopplung mit Kunden und Herstellern verschafft ihnen ein gutes Gespür für Markttrends. So können Leasing-Unternehmen schnell und flexibel reagieren. Sie kennen die Maschinen, Produktionsanlagen, Fahrzeuge, das IT-Equipment und die anderen Wirtschaftsgüter, die sie verleasen, ganz genau. Denn um den Wertverlauf eines Objekts zu berechnen oder Verwertungskonzepte zu erarbeiten, sind Fachleute für Investitionsgüter und Märkte gefragt – aber auch um eine partnerschaftliche Beratung der Kunden zu garantieren. In Leasing-Gesellschaften arbeiten daher Ingenieure verschiedener Fachrichtungen, Kfz-Meister, Techniker, Facility-Manager, Architekten, Mediziner etc. im Team mit Finanzierungsexperten zusammen.
Aufgrund des ausgeprägten Know-hows über die Wirtschaftsgüter und der Tatsache, dass Leasing-Gesellschaften schon qua Geschäftsmodell Eigentümer des verleasten Objekts bleiben, versteht sich die Branche als Teil der Realwirtschaft.
Partner des Mittelstands
Weiterer Erfolgsfaktor ist die eigene mittelständische Struktur der Leasing-Wirtschaft und die Partnerschaft mit dem Mittelstand. Leasing genießt dort eine hohe Anziehungskraft: Vier von fünf Unternehmen ziehen Leasing regelmäßig für ihre Investitionspläne in Betracht. Gut 85 Prozent der über zwei Millionen Leasing-Verträge werden pro Jahr mit mittelständischen Kunden geschlossen. Auch die Leasing-Branche selbst ist mittelständisch geprägt und spiegelt die Unternehmenslandschaft in Deutschland wider.
Als Mittelstand für den Mittelstand – dies ist ein ganz wichtiger Treiber unseres Erfolgs. Wir wissen, was es heißt, ein mittelständisches Unternehmen zu führen,
erläutert BDL-Präsident Kai Ostermann.
So können Kunden auf eine Beratung auf Augenhöhe vertrauen. Der Kundenkreis der Branche reicht dabei vom Selbständigen über den Mittelständler bis zum internationalen Konzern, aber mit einem starken mittelständischen Kern. Die Leasing-Kunden stammen dabei aus allen Wirtschaftsbereichen: Handwerker, Maschinenbauer, Transportunternehmer, Einzelhändler, Bauunternehmer, Landwirte, Krankenhausbetreiber, Ärzte, Pflegedienste – um nur einige Beispiele zu nennen.
Investitions- und Innovationsmotor der Wirtschaft
Ihre Expertise befähigt die Leasing-Unternehmen, innovative Produkte oder Investitionen in neue Märkte auch in den Fällen zu realisieren, bei denen sich Kreditinstitute eher zurückhaltend zeigen. Dies führte in der Vergangenheit mehrfach dazu, dass neue Technologien maßgeblich über Leasing in den Märkten eingeführt und verbreitet werden konnten. Beispiele hierfür sind Großcomputer, Kopier- und Druckmaschinen oder Großgeräte der Medizintechnik.
Die Erfahrung prädestiniert Leasing-Gesellschaften, die notwendigen Investitionen für die Transformationsprozesse ihrer Kunden zu begleiten. Auch hier wird es künftig über die Finanzierungsfunktion hinausgehen: Leasing-Gesellschaften werden Leasing-Nehmer in puncto Nachhaltigkeit und Fördermittel beraten, denn gerade Mittelständler sind auf externe Expertise angewiesen.
Überzeugendes Motiv: Nutzung statt Eigentum
Neben einer professionellen Beratung überzeugt Leasing die Finanzentscheider in den Unternehmen mit einer Reihe von Vorteilen: Die Planbarkeit durch Leasing und die Liquiditätsschonung sind häufig genannte Argumente. Werden zusätzlich zum Fahrzeug, zur Maschine oder der IT-Ausstattung noch Services wie Wartung, Reparatur, Versicherung oder Full-Service-Pakete vereinbart, sind Kosten noch besser planbar. Daher ist es ein anhaltender Trend, Dienstleistungen ergänzend zur Leasing-Finanzierung zu buchen. Laut einer aktuellen Kantar-Studie schätzen Leasing-Kunden besonders die Leasing-Grundidee „Nutzung statt Eigentum“. Denn das Argument, das Leasing-Objekt zurückgeben zu können, führt die Leasing-Motive an: Nach Ablauf der Leasing-Vertragsdauer wird das genutzte Wirtschaftsgut zurückgegeben oder kann gegen ein neues ausgetauscht werden.
Für Mittelständler ist die Rückgabemöglichkeit interessant, wenn in neue, moderne Anlagen investiert wird, oder wenn es darum geht, stets auf dem neuesten technischen Stand zu sein und Computer, Fahrzeuge, Maschinen oder Medizintechnik nach nur kurzer Zeit auszutauschen. Das Argument kommt zum Beispiel beim Fahrzeugleasing, dem größten Segment der Branche, zum Tragen: Kein Unternehmer möchte seinen Firmenwagen selbst auf dem Gebrauchtwagenmarkt verkaufen. Dafür fehlen Zeit und Expertise. Stattdessen gibt der Kunde das Fahrzeug nach durchschnittlich drei Jahren an die Leasing-Gesellschaft zurück oder tauscht es gegen ein neueres Modell aus. So sorgt er auch dafür, stets die modernsten und umweltfreundlichsten Fahrzeugmodelle im Fuhrpark zu haben.
Refurbishment für zweites Leben der IT-Geräte
Nicht selten landen gekaufte Computer und Laptops am Ende ihrer Nutzung auf dem Schrottplatz, obwohl sie nach entsprechender Aufbereitung noch mehrere Jahre hätten verwendet werden können. Leasing-Gesellschaften dagegen arbeiten die nach der Leasing-Zeit zurückgegebene, gebrauchte Hardware wieder auf, das sogenannte Refurbishment. Ein Computer oder Laptop geht so im Laufe seines Lebens durch mehrere Hände, bevor er endgültig verschrottet bzw. recycelt wird. Dies spart wertvolle Ressourcen. Zertifizierte Löschverfahren schaffen dabei die Voraussetzung, gebrauchte IT-Geräte auf dem Zweitmarkt verwerten zu können. Viele Leasing-Unternehmen unterhalten eigene Service-Center, die die Leasing-Rückläufer wieder aufbereiten. Start-ups wie Swappie, Back Market oder Rebuy haben Second-Hand-Smartphones und andere Geräte mit ihren Online-Plattformen salonfähig gemacht. Dort heißen sie nicht „gebraucht“, sondern „refurbished“, also wiederaufbereitet.
Was sich nicht mehr zur Wiederverwendung eignet, wird fachgerecht recycelt. Metallgehäuse und anderer Schrott, ausgediente Kabel und Kunststoffe werden sortiert, in Containern gesammelt und von Recyclingunternehmen abgenommen. Defekte Festplatten oder Geräte, die gar nicht mehr funktionieren, zerhackt ein Schredder in Metall- und Kunststoffschnipsel. Daraus können viele Rohstoffe zurückgewonnen und in einem neuen Handy oder Laptop wiederverwendet werden.
Leasing und Kreislaufwirtschaft
Das Geschäftsmodell Leasing kann daher ein wichtiger Baustein für die Kreislaufwirtschaft sein. Wie das geht, hat Daniel Ziegerer, Geschäftsführer von sanu durabilitas – der Schweizerischen Stiftung für nachhaltige Entwicklung, untersucht.
Traditionell wird ein Produkt dem Konsumenten im Rahmen eines Kaufvertrags zum Eigentum übertragen. Dieser kann dann frei darüber entscheiden, wie bzw. wie lange er es nutzt und ob er es anschließend als Abfall entsorgt. Wird der Erwerb von Eigentum jedoch durch den Erwerb von Nutzungsrechten ersetzt, verändert sich die Interessenslage zugunsten der Ökologie und Nachhaltigkeit.
Daniel Ziegerer, Geschäftsführer von sanu durabilitas
Unter den richtigen Rahmenbedingungen hat Leasing das Potenzial, in verschiedener Hinsicht zu einer nachhaltigen Wirtschaft beizutragen.
Leasing-Wirtschaft auf einen Blick
- Innovations- und Investitionsmotor der Wirtschaft
- Größter Investor Deutschlands
- Verlässlicher Partner des Mittelstands
- Unterstützer der Zukunftsfähigkeit des Mittelstands
- Garant der Vielfalt
- Treiber der Nachhaltigkeit und Unterstützer der Kreislaufwirtschaft
- Enabler der Digitalisierung
- Spezialist der Güter und Märkte
- Freiraumschaffer durch ergänzende Services